5,0 av 5 stjärnor
Aufstieg und Verfall des Römischen Reiches
Recenserad i Tyskland 🇩🇪 den 21 oktober 2015
Gekauft habe ich mir die Serie, da ich ein großer James Purefoy ' Fan bin. An den Inhalt hatte ich zunächst keine Erwartungen, aber mir war eigentlich klar, dass mir die Serie gefallen würde, da mir bisher alle Filme und Serien mit diesem Schauspieler gefallen haben. Trotzdem konnte mich die Serie noch angenehm überraschen.
Realismus
Ein kleines Manko hat die Serie Rom allerdings. Der Realismusgehalt ist nicht existent. Ein bisschen weniger 'Sex sells' hätte der Serie an dieser Stelle gut getan. Ich interessiere mich sehr für die Geschichte, und daher sind mir schon einige Fehler aufgefallen. Hier haben sich die Regisseure dann lieber für nackte Haut und gegen den Realismus entschieden. Beispielsweise war es im alten Rom und auch noch zu späteren Zeiten nicht üblich, dass Frauen auf der Bühne präsent waren. Auch Frauenrollen wurden von Männern übernommen, aber das verkauft sich heute einfach schlecht, also laufen auf der Theaterbühne dann schonmal barbusige Traumfrauen herum. Ich denke, dass sich die Serie auch ohne diese Szenen gut verkauft hätte, denn sie bietet eigentlich genug von allem, und damit für jeden was!
Inhalt
Auch ohne den Realismus hat man aber durch aus genug gute Unterhaltung um ein paar Nachmittage zu füllen. Ich würde sagen, die Serie hat Suchtfaktor, und man fragt sich häufig nach einer Episode 'und wie geht's jetzt weiter'. Der Zuschauer wird häufig den Kopf schütteln über all die Intrigen. Man fragt sich: Wie konnte Rom so lange bestehen?
Aber was wird denn nun eigentlich erzählt?
Erzählt wird die Geschichte zweier ungleicher Freunde wider Willen. Zwei Soldaten aus Cäsars Armee erleben den Aufstieg und Fall desselben aus nächster Nähe, und müssen dabei so manches Abenteuer überstehen. Haudegen und kräftig sind sie beide. Der eine hat eine spitze Zunge und frönt dem Motto 'Sex, drugs and Rock'n Roll'. Der andere ist verheiratet, aber deswegen nicht weniger grobschlächtig, was dann zu mehr als einer prekären Situation führt. Gemeinsam reisen die beiden mit Cäsars Armee beispielsweise ins alte Ägypten wo einer der beiden Kleopatra (dargestellt als laszive sexbesessene Harpie) schwängert. Das Kuckuckskind wird dan Cäsar als sein eigen verkauft. Überhaupt ist das alte Rom die Zeit der freien Liebe, und so steigen Frauen mit Frauen ins Bett, oder mit Männern wahlweise, wenn es gerade politisch geschickt ist.
Es geht hier aber um mehr als nur Sex. Gezeigt werden in der Serie politisches Kalkül und wie damals (vielleicht) das römische Reich geführt wurde. Dabei spielen nicht zuletzt Frauen (ja man glaubt es kaum) eine äußerst wichtige Rolle.
Wird also das Schicksal Roms im Bett entschieden?
Keineswegs! Auch wenn man bei den Sexszenen nur müde lächelt, gibt es noch genügend witzige, spritzige und auch intelligente Szenen um alle zu begeistern. Aber ich muss zugeben, in der Serie wird nicht mit nackter Haut gespart. Stören tut das eigentlich nicht, da die Charaktere dabei so überzeugend sind, dass man trotzdem wissen möchte, wie es ihnen ergeht.
Charaktere und Schauspieler
Ich habe selten eine Serie gesehen, die so überzeugend besetzt war, dass es authentischer kaum geht. Außerdem habe ich selten so starke Frauen gesehen. Intrigen sind dabei natürlich vorprogrammiert.
Bis in die kleinste Nebenrolle grandios gespielt!
Da gibt es die blasierten und eingebildeten Senatoren und andere hochrangige Politiker. Es gibt berechnende und starke Frauen. Ob man diese Charaktere dann immer symphatisch findet steht auf einem anderen Blatt, allerdings machen die Schauspieler ihren Job ja gerade dann gut, wenn man denkt 'wie kann der oder die sowas nur machen'. Ich finde gerade die unsymphatischten Rollen haben die besten Schauspieler.
Beispiel Atia:
Bei ihr handelt es sich eigentlich um meinen Lieblingscharakter, denn ihre blasierte und berechnende Art ist unglaublich witzig (grandios gespielt)
Sie leitet die Geschicke der Julier (ja sie ist verwandt mit Cäsar) häufig aber nicht ausschließlich im Bett. Dabei berechnet sie für die ganze Familie, wer sich wie, wann zu verhalten hat, und ja auch wer am besten mit wem schläft. Erschreckend dabei: Wenn eine Frau noch verheiratet ist, dann wird schon mal gelogen oder gemordet um den Weg ins bessere (will sagen politisch geschicktere) Ehebett freizumachen. Für Atia ist vor allem der Schein wichtig. 'Leider' ist ihr Sohn so gänzlich unmännlich, liest und schreibt lieber Gedichte und hat keinerlei Interesse an Sex, sehr zum Leidwesen von Atia. Ihre Tochter hat nicht ihren Sinn für Schönheit geerbt, und kleidet sich 'wie eine Sklavin', was es Atia nicht immer leicht macht ihre politischen Intrigen zu schmieden. So versucht sie selber mit den richtigen Männern zu schlafen und schiebt ihre Kinder wie Schachfiguren umher. Die Charaktere in den Fängen dieser Frau können einem einfach nur leidtun!
Servilia:
Servilia scheint der Sündenbock der Geschichte. Als betrogene Geliebte des Cäsar nimmt sie irgendwann die Geschicke selber in die Hand (naja nicht so ganz, sie benutzt dafür Brutus ihren Sohn ' und der dürfte jedem ein Begriff sein)
Marc Anton (gespielt von James Purefoy darf an dieser Stelle natürlich nicht fehlen)
Dieser Charakter tritt in der ersten Staffel eher wenig in den Vordergrund. Tut er es aber, so überzeugt seine spritzige Art (Marc hat eigentlich immer ein Lächeln auf den Lippen). Die Rolle wirkt jung und dynamisch und man merkt dem Schauspieler an, dass diesem die Rolle sichtlichen Spaß macht, was ansteckend ist. Über Cäsars politisches Kalkül kann Marc nur lachen.
Kleopatra
Eigentlich finde ich sie die furchtbarste Gestalt in der ganzen Serie. Sie wirkt wie eine Randfigur, die außer Sex und Drogen nichts im Sinn hat. Versucht sie die Geschicke Ägyptens aus dem Bett heraus zu leiten, so wirkt das bei ihr lächerlich bis pathetisch und äußerst frivol. Sie entbehrt jeglicher Anmut und bleibt dadurch eine Schattenfigur.
Cäsar
Witzige und überzeugend blasierte Darstellung. Cäsar wirkt so dermaßen von sich überzeugt, dass man fast damit rechnet, dass er diesmal ewig an der Macht bleiben wird. Seine politischen Entscheidungen sind dabei manchmal äußerst fragwürdig, aber immer gut durchdacht. Ein Händchen für Frauen hat der Ärmste dabei leider nicht, was ihm dann letztlich auch "das Genick bricht" und auch dieser Cäsar stirbt natürlich im Senat, mit einer Menge Filmblut und in einer äußerst unästhetischen Szene.
Überhaupt wirken die letzen zwei Folgen überaus brutal und mit einer Menge Filmblut gestaltet. Ob das jetzt unbedingt nötig gewesen wäre?
Technische Ausstattung
Menü
Das Menü ist ein wenig fummelig, da es sich um eine Bluray handelt. Zurück kommt man nicht mit den Pfeilen für Links oder Rechts, sondern indem man ein paarmal nach oben oder unten drückt. Mit dem Nach Oben Pfeil geht es schneller. Audio und Untertitel sind im gleichen Menü und man hat keine Möglichkeit nur schnell die Tonspur zu ändern und dann zurück zur Folge zu springen. Leider ist die Hintergrundmusik nervig und laut, so dass man besser schnell alle Einstellungen vornimmt.
Die Ladezeit der Bluray ist recht lang und bei mir hat sie sich mehr als einmal aufgehängt, sobald ich die Audiospur eingestellt hatte, manchmal aber auch schon beim Start.
Sprachauswahl und Übersetzunge
Da ich Sprachen sehr liebe, finde ich es toll, dass die Disk auch mit verschiedenen Tonspuren aufwarten kann. Dabei muss ich sagen, dass die Übersetzungen sehr gelungen und überzeugend gestaltet sind, so dass man auch ohne das Original in den vollen Genuss der Dialoge kommt. Einziges Manko: Die schönen Akzente der Schauspieler kommen in den Übersetzungen natürlich nicht raus.
Fazit:
Ein wunderbarer Spaß, wenn auch nicht gerade für zartbesaitete Zuschauer, besonders gegen Ende hin. Die Serie macht süchtig und bietet gute Unterhaltung, und ich würde sie jedem empfehlen, der nicht gerade auf Komödien steht, denn die Serie ist schon eher ein Krimi als eine Komödie.
Ein Feedback kann der Serie auch an dieser Stelle nicht vollständig gerecht werden, da es nicht möglich ist, über alle Intrigen und Storylines zu berichten und man würde auch zuviel vorwegnehmen. Die Serie hat auf jeden Fall soviel mehr zu bieten als Blut und Sex. Die Charaktere und das Ambiente überzeugen vollends und auch der Handlungsstrang ist spannend. (Die Sexszenen sind eine Rahmenerscheinung, die aber durchaus überzeugend in die Geschichte eingeflochten sind)
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